Friedhof Teltow, Grabanlage

Grabanlage für die Diakonissen des Diakonissenhauses Teltow-Lehnin
  • Planung und Objektüberwachung 
Planung2011
Aus­füh­rung2016

Auf dem Friedhof der Kirchengemeinde Teltow gab es an verschiedenen Plätzen gelegene Grabstätten von Diakonissen des Diakonissenhauses Teltow-Lehnin.

Seitens des Diakonissenhauses wurde der Wunsch geäußert, eine gemeinsame Grabstätte zu gestalten und die Standorte zusammenzuführen. Auf Empfehlung der Steinmetzin Beate Scheefer wurde unser Büro mit der Gestaltung der Anlage betraut.

Aus dem Erläuterungstext vom Juni 2011:

"Das Wesen der Diakonie ist die konkrete Hilfe von Menschen an Menschen. Dies soll sich auch in der neuen Grabanlage widerspiegeln.
Deshalb ist der menschliche Maßstab die Basis für die Dimensionierung der Grabtafeln. Menschen stehen Menschen gegenüber - die, derer gedacht wird und die, die ihrer gedenken. 
Um diese Idee wahrnehmbar zu machen, bieten sich schlanke Einzelsteine an. Breite Grabplatten, auf denen die Namen der Verstorbenen in senkrechten Kolonnen nebeneinander geschrieben sind, würden das angestrebte menschliche Maß ebenso sprengen, wie überlebensgroße Stelen.
Die Grabanlage dient dem Gedenken an eine große Zahl von Diakonissen. Deshalb sollte auch die Anzahl der Steine nicht sofort erkennbar sein. Der Mensch nimmt die Anzahl von Gegenständen bis zu sieben oder acht intuitiv wahr. Größere Zahlen werden als „Große Menge“ wahrgenommen.
Dennoch ist die gewählte Anzahl der Steine nicht zufällig. Die Zahl Zwölf steht symbolisch für die Anzahl der Jünger Jesu - derer, die Jesus in Ihrem Handeln und Streben nachfolgen.
Die Steine sind in Zweiergruppen angeordnet, um den Gedanken der direkten zwischenmenschlichen Hilfe im Handeln der Diakonie noch einmal zu vertiefen. Versuche mit einer einfachen Reihung der Steine oder der Anordnung in Dreiergruppen führten nicht zu der angestrebten Sinnbildlichkeit.
Im Zentrum der Grabanlage steht das historische Kreuz. Unter den Armen des Kreuzes sind die Steine seitlich versammelt. Die Steine und das Kreuz stehen auf einer durchgehenden und gemeinsamen, steinernen Basis.
Während die Steine vom Sockel durch eine schmale Schattenfuge getrennt sind, ruht das Kreuz auf einer Sockelplatte gleicher Höhe."

Vor der Grabanlage wurde zusätzlich eine Sitzgruppe aus Stein und Holz geschaffen. Sie ermöglicht es Diakonissen und Besuchern, sich an der Grabanlage aufzuhalten und in Zwiesprache zu treten.

Die Namen der verstorbenen Diakonissen auf den Stelen wurden nach dem Sterbedatum sortiert. Auf der zwölften Stele wurden die Namen der Diakonissen aus dem Mutterhaus Königsberg eingraviert.

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